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Betreff:
Zitat, erster Weinbergsarbeiter:
Aber die Zeit ist beendet, die Ich vorbestimmt habe für diese Erde und ihre Bewohner, und es werden nur die Meinen noch übrigbleiben und eine neue Erde bewohnen, auf daß nun der Heilsplan von Ewigkeit ....
Die Welt ist zu erlösen,
nicht aber zu verdammen !!
Im Gericht liegt von Menschen nichts Erahntes. Soviel der Himmel höher ist als
ihre Erde, so viel höher ist Gottes Heilswille über allem Fallwerk (Jes.55,9).
Wer will sprechen: GOTT richtet zum Tod? Das wird offenbar, was UR als
Richtwort spricht! — Wird denn der Mensch verworfen? oder seine Sünde?
Sadhana oder Luzifer? Kann des Menschen höchstes Gut, das "Ebenbild der
Gottheit", selbst wenn es schlummert oder Sündenberge darauf lasten, vernichtet
werden? Wo ist der Wille zur Erkenntnis?! O ihr törichten Jungfrauen, die ihr
wähnt, genügend Öl zu haben! Seht — der Bräutigam kommt unvermittelt, Er
kommt auch anders, als ihr billig denkt; und Vieler Glaube ist schon ausgebrannt
wie ein Docht ohne Nahrung. Habt den Willen zum Einzig-Guten und
Wahrhaftigen. Laßt das Gericht dem Höchsten über und erwartet nur den HEILAND!!
ER wird richten in Gerechtigkeit!! — Handelt man nicht: "Auge um
Auge, Zahn um Zahn" (Matth.5,38)!? So sind gar viele im Glauben eingestellt,
daß im ganzen Weltablauf das Gesetz die Herrschaft hat. Darum sehen sie mit
ihren sehr getrübten Augen der Erkenntnis auch die Wiederkunft des HERRN
unter diesem gleichen Zeichen. Ihre Augen gesund und hell zu machen
(Off.3,18) in des Höchsten Weisheit, daran denken sie nicht. Viele verschmähen
es sogar.
JESUS kennt nur zwei Gebote, in denen alle andern wurzeln, und demzufolge
auch nur zwei Strafen, die sich zwar mit Seinem Gerichtskommen hart auswirken,
mit Seinem vorherrschenden Erlöserkommen jedoch väterliche Führung
sind. Die Augensalbe zeigt den Weg: Nur wer GOTT über alles liebt, ist Erbe
Seines Reiches; sonst bleibt er außerhalb der Grenze, bis er zur Erkenntnis
kommt. Wer nicht Nächstenliebe übt, muß ob seines Unrechts mancherlei erdulden,
körperlich und seelisch. Den einen führt das irdische Leid zur Vernunft,
den andern die seelische Qual zur Erkenntnis, in welcher Qual auch das zeitliche
"Hinabfahren" enthalten ist. Der Meister von Nazareth, Der die zwei schlichten,
überwältigenden Gebote gab, wird am ehesten die Sünde von den Menschen, die
Finsternis vom Lichte scheiden, damit des Menschen Seele gerettet werde,
Sünde und Bosheit aber dem ewigen Tod verfällt.
Und wo bleibt der Ernst, mit dem der gute Hirte erwartet wird? Aus der großen
Reihe möchte mancher für die Wahrheit kämpfen; aber der sich allmählich festgefügte
Ansichtsglaube läßt es schwerlich zu, die reingeistige Erkenntnis zu vertreten.
Folgt der Erkenntnis aber keine Anerkenntnis, ist der Überlieferungsglaube,
sofern er um äußerer Ruhe und sogar weltlichen Gewinnes wegen fest-
— 107 —
gehalten wird, ein Götzenglaube. Er entspricht dem durch die Jahrhunderte und
Geschlechterfolge der Juden herangebildeten Messiasglauben, dem Israel die
Weltmacht, nicht die Geistherrschaft entnahm. Der Heilige von Nazareth zerbrach
den weltlichen Messiasglauben! Den Weltgedanken für den Geistgedanken
aber einzutauschen, dazu fehlte den Judenoberen der Ernst. So auch viele
Christen, die den Gerichtsglauben nicht in den vollkommensten Erlöserglauben
umgestalten.
"Der HERR kommt wie ein Dieb in der Nacht." (Matth.24,42) Die Wenigsten
wissen, wem die Überraschung gilt. Gewiß wohl für die Ungläubigen und Lügner,
für die Boshaften und die Greuel tun; doch steht nicht aus, daß ER auch für
viele Christen so erscheint, zumal für jene, die ohne Geduld dem Nächsten
gegenüberstehen. Geduld ist eine der bedeutendsten Grundwurzeln des zweiten
Jesugebotes. Denn Er, der HERR der Heerscharen, hat das zweite Gebot mit
Seinem Blut besiegelt. In Gethsemane kämpfte ER im Kelchgebet Sein persönliches
Ich der Erde nieder, um durch die Gewinnung des geistigen Ichs Sein Opfer
zu vollbringen. Für wen? Für Sich? Nein — für die andern, die Nächsten, für
Alle! Auf alle wartet die Heilsgeduld in grenzenloser Güte, Gnade, Langmut
und Sanftmut; sie zündet ihr Licht am Liebe-Leuchter an! —
Wer dieses Licht sich nicht zu eigen macht, kennt die göttlich behauchte Liebe
nicht, schriebe er auch ein Buch darüber. Der HERR kommt bald und Sein
Reich mit Ihm! Sein Reich hat ein weites, zweiflügeliges Tor. Der eine Flügel
bedeutet Sein heiliges Schöpferwerk, der andere Sein nicht minder heiliges Erlöserwerk.
Es bleibt Ihm überlassen, am Ende beide Flügel aufzutun, in Gnaden
alles anzunehmen, was verloren war. "Denn des Menschen Sohn ist gekommen,
zu suchen und selig zu machen, das verloren ist." (Luk.19,10) JESUS spricht
hier von keiner Ausnahme. Und reinigte ER den Tempel mit der Geißel, so war
es ein zeitliches Hinausstoßen vor die Tore, kein ewiges, unabänderliches. Wer
das begreift, gelangt zur Krone; er kann auf Erden schon ein Pfeiler werden. Der
wird auch den neuen, heiligen Namen erkennen, vor dem das Erdreich bald
erzittert.
Die Krone hat die arme Sündenerde nur einmal in großer Herrlichkeit erlebt,
durch JESUM, Der die Barmherzigkeit den Sündern gab! Doch wo ist sie jetzt
zu finden? Sage niemand, ein gutes Werk sei auch Barmherzigkeit. Es wäre sie
nur dann, wenn dabei kein Schatten einer Rechnung auftaucht, wie etwa: Das
wird mir wiedervergolten, das wird mir im Himmel angeschrieben! Es kann
einer sein ganzes Gut hingeben: tut er es mit dieser Hoffnung, so ist sein Geben
Eitelkeit und — Gottversuchung!!
Die Welt ist des Wahnes, Reichtum und Macht zu haben. Viele Christen sind
auch der Überzeugung, Glaube und Erkenntnis zu besitzen. Fehlt ihnen aber die
Barmherzigkeit, so sind sie ärmer als die Kinder dieser Welt. Besser kauften sie
sich Gold, weiße Kleider und Augensalbe, nämlich Demut, Reinheit und
Erkenntnis des Willens Gottes. Wer solches tut, wird des Tages des HERRN
inne, für ihn werden beide Flügel am Gerichtstor aufgetan. — —
— 108 —
Was haben diese Hinweise aber mit den "fallenden Bergen" zu tun? Nun, wer
die Gerichtszeit verstehen will, muß zuerst die Menschheit verstehen lernen.
Wer helfen will, muß selbst an sich die Hilfe spüren. Und wer den Weg nach
Emmaus führen möchte, der muß ihn zuvor gegangen sein. Erst so kann ein
Lichtkind den andern ein zweifacher Zeuge werden: für die Erkenntnis über das
Gericht und für die Erkenntnis über das ewige Reich. Dann geht die Kraft von
ihnen aus, daß es manche spüren und annehmen, manche davor zittern; viele
werden auch dagegen kämpfen. Ihr Kampf ist genauso aussichtslos, wie einst
Luzifers Kampf gegen Michael vergeblich war.
Den Lampenträgern sei noch gesagt: Wenn mit einem neuen Tag die Finsternis
die Erde schreckt, dann ist das erste Zeichen da, dem andere folgen. Sehet zu,
daß ihr vorher mit Waffen des Geistes völlig ausgerüstet seid, zu streiten für
GOTT, für die Menschen und gegen die Sünde. Es ist ein Unterschied, ob
jemand das Zorngericht predigt und dabei nicht versäumt, mit der Zornverkündigung
zugleich die Hand der Liebe und Erbarmung bietet, die Wege zur Heilung,
zur Erlösung zeigt, oder ob jemand von ewiger Verdammnis spricht, vom feurigen
Pfuhl als ewiges Gericht, oder gar von einem ewigen Tod!! Davor wird freilich
manche Seele zittern und aus Furcht zur Umkehr kommen. Solche Furcht
wird den falschen Predigern angerechnet; denn GOTT ist gnädig und barmherzig.
"ER vergilt nicht nach der Missetat der Menschen, ER handelt nicht nach
ihren Übertretungen" (Ps.103,10). Harret auch nicht auf eine Entrückung vor der
Leidenszeit; leidet mit euren armen Brüdern und Schwestern, so werdet ihr
erhöht zur rechten Zeit.
Vier Fluten treten auf: Mord, teure Zeit, Pestilenz und Tod; aus denen gehen
Plagen aller Art hervor als gerechte Folge übler Taten. Denn die Sünde muß
sterben und das Böse wird vertilgt! Das teuflische Wesen zerfällt in sich selbst
und wird ewig nicht mehr sein. Diese Plagen richten vieles Unheil an durch das
Tun der Machthaber und ihrer Völker. Der Menschheit schlimmster Feind ist die
fast erzwungene Glaubenslosigkeit und Ausrottung der Religion, nicht weniger
aber auch der äußere Glaube ohne Liebe. Ein Volk, das Krieg führt, kann für
jeden einzelnen seiner Untertanen eine Kirche bauen; sie wären nichts anderes
als Stätten ihrer Macht, des Mammons, der Unterdrückung und Brutalität. Ja, die
Machthaber werden sich brüsten am Tage, wo die Finsternis mit der Sonne
kommt. Sie werfen sich dann auf die Knie und schreien: Herr, verschone uns,
denn wir haben den Glauben an Dich nicht verboten, haben die Gläubigen nicht
verfolgt. Unsre Kirchen standen Tag und Nacht offen für alle, so hineingehen
wollten; siehe, wir haben nicht gegen Dich gekämpft. — Aber da wird wirklich
eine Stimme vom Himmel herabtönen und rufen:
"Wehe, Babel, und die ihr Götzendienst getrieben habt mit eurem heiligen Gott
und Herrn, Der da ist, war und sein wird, der Erste und Letzte vom Aufgang bis
zum Niedergang. Ihr sagt, ihr hättet nicht gegen den Heiligen gekämpft; aber
eure Brüder auf Erden habt ihr verfolgt und sie in bittere Leiden gestürzt. Ihr
raubtet ihnen Gut und Blut, Freiheit, Ehre und Ansehen; ihr habt sie erniedrigt
bis zum Staube. Gegen den Glauben habt ihr nicht gesprochen, o nein — hättet
— 109 —
ihr das getan, wahrlich, der HERR könnte euch die Sünde in Barmherzigkeit
vergeben. Aber ihr habt gegen den Glauben gehandelt, habt des HERRN Gebot
mißachtet. Das ist euer Verderben! Gedanken und Worte vergibt der Allmächtige
im Augenblick, da der Sünder rechte Reue zeigt. Taten aber, ihr Irdischen,
Taten kommen aus euch selbst. Es kann sich keiner entschuldigen und sagen:
Siehe Herr, ich ward verführt. — Um solcher Taten, besonders jener der
Unbarmherzigkeit, müßt ihr leiden, bis ihr sie bezahlt habt!"
Indem all ihr festgefügtes Werk ganz ins Wanken gerät, werden sie sich selbst
und Gott verfluchen und ihre Lasterhaftigkeit wird größer sein denn je. Allein,
an diesem Tag ist ihnen schon die Macht entrissen und sie herrschen nur noch
kurze Zeit. Selbst ihre abermalige Erhebung, Volk wider Volk, bringt nichts als
schwere Verwüstungen, geistig — wie irdisch. "Denn an einem Tage, nachdem
die Finsternis vorüber ist, kann niemand mehr kaufen und verkaufen"
(Off.13,17) weil die Erde alle Mittel längst verschlungen hat. Der Erdboden
wird sich an vielen Orten spalten und die Geister des Feuers, des Wassers, der
Erde und der Luft machen manches Menschenwerk zunichte.
Einzelne werden sich bemühen, sich gegen das Toben zu stemmen, möchten mit
besserer Einsicht dem allzu furchtbaren Chaos gegenübertreten. Da diese wenigen
Machthaber, Führenden und Wissenschaftler aber zu spät zur Einsicht kommen,
können sie die Flut nicht dämmen, die sich über die Menschheit ergießt.
Wenn dann die Verantwortlichen schreien: "Wo bist Du, Gott, Der Du solches
sendest und wo ist Dein Erbarmen?", da werden die vier Engel, die die vier
Winde in den Händen halten, rufen: "Ihr habt keinen GOTT gekannt, vergeblich
ist euer Geschrei!" (Off.7,1) Ihr habt aus Wahngier nach Macht und Mammon
die Erde aufgewühlt, um ihre Schätze euren Götzen in den Rachen zu werfen.
Wundert euch nur nicht, daß die Erde euch verschlingt. Hättet ihr um wahren
Wohlstand, Gleichheit, Freiheit, um geistiges wie natürliches Recht die unterirdischen
Güter und jene aus dem Kosmos zum Dienst der ganzen Menschheit
gestellt, wahrlich, unerschöpflich wäre der Brunnen geblieben und der Segen
hätte die Güter tausendfach vermehrt. — So aber nahmt ihr den Gewinn für euch
allein in Anspruch, um dadurch Völker zu verderben, Arme auszubeuten und
schauerlichste Kriege zu entfesseln!
Ihr habt mit Verstand und törichtem Wissensdurst in die Höhe gegriffen, — nun,
die Höhe ist über euch hereingefallen. Hättet ihr mit Vernunft und göttlicher
Weisheit zum wirklichen Heil der Menschheit geforscht, dadurch den geistigen
Frieden zu sichern, wahrlich, die Höhe wäre zu euch herabgekommen, sanft und
heilsam; sie hätte euch die Ordnungsgesetze des Weltalls offenbart." Sie werden
sich verteidigen: "Wir haben den Armen viele soziale Werke errichtet." "O ja",
sagen die vier Engel, "das habt ihr getan, allein nicht von eurer Hände Arbeit
und nicht durch euren Fleiß, auch nicht von eurem Reichtum. Die Armen mußten
selbst die Werke bauen; von ihrem Brote habt ihr abgeschnitten, um andern
Armen ein Essen zu geben; die Groschen der Dürftigen habt ihr gesammelt, den
Notdürftigen zu einer mageren Hilfe, euch selbst zur Ehre. Und die am wenigs-
— 110 —
ten an solchen Werken von dem Eigenen gaben, die erhielten Namen und die
Auszeichnung der Welt. Wundert euch nicht, wundert euch nicht, — seht, das
Gericht des HERRN kommt über euch!!"
Jede Anstrengung zu völkischem Frieden bleibt erfolglos. Was sich ab und zu
als Erfolg entpuppt, ist weitaus das Gegenteil, weil im gegenseitigen Mißtrauen
in Wahrheit niemand an Frieden denkt und glaubt, den aufzurichten einer dem
andern verspricht. Die sagen im Rate "Ja" und hinter der Türe "Nein"; und die
Fäden, die sie zu entwirren suchen, verspinnen sich zum unheilvollen Netz, in
dem die Ratgeber sich selbst gefangen nehmen. Einen großen Spruch setzen sie
auf, daran sich alle halten sollen; es wird sich aber niemand darum kümmern,
weil keiner der Erste sein will, der den Weltspruch hält. Grenzen fallen, zehn
und mehr; und neue Grenzen werden, hundert und mehr. D.h. was Gutes
geschieht, wird durch Böses vielfach wieder aufgehoben. Auf einen geredeten
Frieden folgt Fehde ohne Unterlaß. Das ist das Spiegelbild der letzten Hölle,
nicht mehr nur wesenhaft, sondern als Menschen in erschrecken der Wirklichkeit!
Ihre Forschungen, von denen sie glauben, daß sie ins Geistige hinüberragen,
richten größtes Unheil an. Sie kennen den UR-Geist nicht, noch Seine heiligen
Gesetze. — Würden sie Beides aber auch erkennen, es fiele ihnen nicht ein, sie
zu respektieren. Daran hindert sie die Machtgier und der Wille, Völkern ein
Grab zu graben, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Selbst bei direkten
Anzeichen von Gefahr werden sie nicht ablassen, die Tiefe der Erde aufzureißen
und die Höhe zu sich herabzuziehen. Sie brauchen sich nicht zu wundern, wenn
Tiefe und Höhe zum Verderben sich vereinen.
Wird dann die Not fast untragbar, werden die Geheiligten verfolgt, weil sie das
Gericht als "Barmherzigkeit" verkünden, dann möchten viele erkennen. Doch
erst, wenn der vierte Engel den Samen des Gerichts ausstreute, wird ein Tor der
Umkehr aufgetan. Doch dann ist die Gerichtszeit fast vorüber, und der HERR
der Ewigkeit wird Sich allerorten offenbaren.
Die Engelsfürsten beenden das Gericht, sie verkündigen den "Tag des Herrn".
Da verlassen die Irdischen ihre Platze, die sie inne hatten, und werfen ihre letzte
Macht von sich; aber niemand wird sich darum bücken. Ihren Reichtum verstreuen
sie in alle Winde, daß er auf den Gassen liegt, Schmuck, Gold und Kleider
und allerlei Zeug. Niemand greift danach, es aufzuheben. Die Mäntel ihrer
großen Weltehre schleudern sie von sich, Hut und Krone, um sie Armen zu
schenken; doch diese werfen keinen Blick darauf. All ihr Weltwissen, in einem
Buch verschlossen, bieten sie feil; keiner ist, der auch nur ein Auge darauf richtet.
Da werfen sie ihr Buch ins Meer und sehen nicht zu, wie es versinkt. Arm
und bloß müssen ihre Seelen kommen; denn niemand betritt den Gerichts- und
Gnadenraum, der noch von der Erde an sich trägt!
Sodann steht Uraniel, Fürst der Ordnung, inmitten des Platzes und keiner kann
eine Sünde verbergen. Wie sein Gewicht entscheidet, so auch die übrigen sechs
Fürstenzeichen — Wo gemessen wird, stehen im Geviert die vier Wächter-
— 111 —
Engel. Die Waage wiegt und wägt. Der gewogen wird, erhält von den Wächtern
das erste Zeichen; wen man aber wägt, bleibt ohne. Auch die 24 Ältesten-Engel
stehen bereit, zwölf zur Rechten, zwölf zur Linken, die die Seelen weiterleiten,
wohin ihr Weg sie führt: Der eine nach Zion, der andere nach Harmagedon.
Michael, der Willefürst, wird mit seinem Schwert den Raum betreten, schützend
oder schlagend, je nachdem die Werke zu bemessen sind. Fürst Zuriel der Weisheit
legt prüfend seine Sichel an die Früchte, zum Ernten — oder wegzuwerfen.
— Die Kelter Muriels wird im Licht der Heiligkeit funkeln. Das Gute keltert der
Fürst des Ernstes zu gutem Wein und sammelt es im Kruge; was böse ist,
gerinnt und wird ausgeschüttet. — Da schauen viele ängstlich auf den fünften
Fürsten der Geduld, auf Alaniel. Er hält den Schöpfungskelch in seinen Händen.
Die aus großer Trübsal kommen und haben ihre Kleider im Blut des Lammes
weißgewaschen, dürfen trinken, bis sie sich verklären. Die aber weder des Leidenskelches
CHRISTI noch des Leides der Armen gedachten, schrecken vor
dem Trunk zurück, so daß der Kelch über sie ausgegossen werden muß. —
Darauf tritt Rafael als Liebefürst in den Gerichtsraum. Er hebt das Kreuz von
Golgatha hoch empor. Sobald das geschieht, fallen alle auf die Knie. Und die
keine Zeichen haben, beginnen zu wimmern und zu klagen; die andern beten
still und demütig das heilige Opferzeichen an. Keinem aber bleibt erspart hinzutreten
und es zu berühren. Auch den guten Glaubenden wird ein Zittern und ein
Bangen überkommen, denn erst durch das Gericht offenbart sich des Kreuzes
Heiligkeit und Größe. Doch getröstet gehen sie zur Rechten: "Das Kreuz hat sie
aufgerichtet!" Allen andern ergeht es wie beim Kelch. Sie möchten das Kreuz
zaghaft berühren, um doch noch der Gnade teilhaftig zu werden; doch sein
Schatten fällt auf sie, weil sie es auf Erden nicht erkannten. — Die voll Reue
sind, stellt ein Wächter zwischen beide Wege.
Alsdann werden die Menschen noch eine kurze Zeit verstreut, bis die siebente
Posaune über die Erde hallt, die die letzte große Plage bringt. Die das Kreuz
berührten, leiden nicht darunter; ihre Seelen sind schon gelöst und die irdische
Furcht fällt von ihnen ab. Die zwischen den beiden Wegen standen, werden die
Plage hinnehmen und erkennen, daß sie Folgen ihrer Taten sind. Das wird sie
reinigen, und dienstbare Engel stehen ihnen helfend bei. Die übrigen versuchen
noch einmal, ihre alten Plätze einzunehmen und bücken sich nach der verlorenen
Macht, nach Geschmeide, Gold und Kleidern; ja selbst nach dem Buche suchen
sie, welches sie ins Meer geworfen hatten. — Doch nichts wird ihnen zurückgegeben,
nichts finden sie wieder. Während der sechs Gerichte sind Macht, Bosheit,
Herrschsucht, Habsucht, Eitelkeit, Hoffart, Lüge, Verderben, Unterdrückung,
Ausbeutung, kurzum alle bösen Laster zerschellt; denn die alte Erde
steht im Prozeß, eine neue zu werden, wie der Gottesseher verkündete.
Hebt die siebente Gerichtszeit an, wird der Rest der Menschheit zum zweiten
Male auf die Richtstätte gerufen. Diese hat sich verändert. Wohl stehen die vier
Wächter wieder im Geviert, sind die sieben Fürsten bereit, und auch die 24
Ältesten säumen beide Wege. Der Richtplatz aber ist von den 144'000 Befehls-
— 112 —
Engeln umgeben. Inmitten des Raumes der vier Wächter sitzt UR, Der Ewig-
Heilige, der Ewig-Einzige und Wahrhaftige. Sonnen über IHM bilden Seinen
heiligen Namen! Selbst den Gläubigen kommt da ein Zittern an ob der Majestät,
die vom hohen erhabenen Stuhl, vom Neuen Namen ausgeht. Dann tritt Gabriel
als Barmherzigkeit an URs rechte Seite, sein Zeichen, die heilige Krone erhebend,
daß sie von allen gesehen werden kann.
Alsbald ruft UR zu Seinem letzten Gericht. Er teilt Seine Fürsten ein, und es
werden Uraniel und Muriel das Amt des Richters, Zuriel und Alaniel jenes des
Anwaltes Michael und Rafael dasjenige des Verteidigers übernehmen. Jede
Seele wird gerecht gerichtet. Jenen, die die sechs Zeichen erhalten haben, drückt
Gabriel eine Krone aufs Haupt. — Also gekrönt und von UR gesegnet versammeln
sie sich am Wege, der nach Zion führt.
Zu denen, die am Ende — ihre Sünden bereuend gern das Kreuz berührt hätten,
spricht UR, daß Seine Stimme in ihre Herzen fährt. Weinend werden sie bitten:
HERR, erbarme Dich über uns! Da redet der Richter für UR und das Ihm angetane
Unrecht; der Anwalt für die Schöpfung und das vergeudete Gut; der Verteidiger
aber für die armen Seelen!! UR wird Gabriel anschauen, ob der die Krone
auch über die Verirrten halten will. — O höret! Gabriel wird sich tröstend zu
den Weinenden, die auf ihren Knien liegen und flehen, herabbeugen und die
Krone über sie halten, daß ein Strahl derselben ihre Stirnen streift. So gelangen
sie zur großen Erkenntnis und dürfen der heiligen Schar auf dem Wege nach
"Licht-Heilig" folgen. Freilich wird dieser Weg für sie zuerst zu einem Teile
über die Straße nach Harmagedon führen.
Zuletzt beruft UR jene, von denen es heißt: Es werden heulen alle Geschlechter
der Erde. (Off.1,7) Ja, die gehurt und die Macht an sich gerissen haben, die
Könige, Großen, Reichen, Wollüstigen, Ehrsüchtigen, Lasterhaften, Gottlosen,
Lieblosen. Erbarmungslosen, Unterdrücker, vertreten das "alle Geschlechter"!
Dann sagt der Richter: "Gehet hin, ich kenne euch nicht!" Der Anwalt spricht:
"Ihr habt wider die Schöpfung gesündigt; das Werk richtet euch!" Da werden sie
sehr schreien, weil sie nun das neue Gesetz der Vergeltung sehen, das sie spürten,
doch nicht anerkennen wollten, das auch das Geheimnis offenbart und alles
Irdische vernichtet. Was sie bereits an Schrecken tragen mußten, Honig wird es
ihnen nachträglich im Munde sein gegen das, unter dessen schwerem Schatten
sie zerbrechen. Auch eine kurze Zeit ist ihnen eine Ewigkeit: Die Last des
Gerichts! — —
Alsdann hält der Verteidiger die größte Verteidigungsrede, die jemals während
des sechsten Schöpfungstages und dessen ungeheurem Erlösungsdrama gesprochen
werden konnte. Er zeigt auf, daß diese armen Seelen durch Luzifers Fall
Gebundene, ursächlich nur dadurch boshaft wurden. Der Anwalt prüft die Verteidigung
und legt sie zum gerechten Spruch dem Richter vor, dem die Barmherzigkeit
einen goldenen Griffel mit goldener Feder übergibt. Das Urteilsbuch
liegt aufgeschlagen. Der Richter überschaut noch einmal das heilige Werk vom
Beginn des ersten Tages des Tat-UR-Jahres bis zur Stunde. Und ER blickt wei-
— 113 —
ter, übersieht den siebenten Tag der Ruhe und heiligen Feier und wie das
nächste Schöpfungsneuwerk werden wird. Und also schreibt ER das Urteil ins
Buch und die Bannherzigkeit
verkündet:
"Selig sind, die da geistlich arm sind,
denn das Himmelreich ist ihrer!" (Matt.5,3)
Und ferner:
"Es sind die Reiche der Welt unserm HERRN
und Seinem CHRISTUS geworden.
Und ER wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit!" (Off.11,15)
Und ferner:
"Kommet her zu MIR alle,
die ihr mühselig und beladen seid,
ICH will euch erquicken!" (Matt.11,28)
Und zum vierten wird geschrieben stehen:
"Und GOTT wird abwischen alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein,
noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein;
denn das Erste ist vergangen.
Siehe, ICH mache alles neu!" (Off.21,4-5)
Befehls-Engel sammeln diese Letzten und führen sie auf den Weg nach Harmagedon,
dem Ort, da einst Luzifer wider Michael stritt, dem gleichen, wo der
Menschensohn JESUS nach Seinem "Vollbracht" Luzifer zur Umkehr brachte.
Hier werden alle sündigen Seelen das gerechte Urteil ausleben und ihrer Sünde
ledig. Denn so lange müssen sie in Harmagedon bleiben, bis alle Bosheit abgebüßt
ist. "HARMAGEDON", der Ort des Lichtsieges, der Ort der Reinigung! Er
hat nichts gemein mit der unchristlich geglaubten Hölle, der von Menschen
gedachten ewigen Verdammung. Beides gibt es nicht. Es gibt nur den Ort der
Läuterung !
Glaube aber niemand, Harmagedon sei ein Freudenort. Die Bosheit muß büßen
und die Sünde muß leiden, auf daß die Seele rein werde. Jede Seele ist Gold,
dem Licht entsprungen. Keiner kann mit Jubel die Läuterung ertragen, sondern
nur durch Schmerz und Leid. Will man Gold von seinen Schlacken lösen, legt
man es ins Feuer. Die Schlacken der Sünde, insbesondere der Unbarmherzigkeit,
sind nur auf solche Art abzubrennen. Das ist Bestimmung und Folge des URGesetzes.
Für das Höllischste, das sich nicht nur um das Gold gelegt, sondern in
das selbe eingefressen hatte, müssen große Harmagedonfeuer brennen, bis die
Seele ganz flüssig zur Neuformung geworden ist. Das verursacht bitterste Pein.
Wer davon betroffen wird, ist arm. Nicht verdient er Haß, sondern Liebe; nicht
Verachtung, sondern Verstehen; nicht Abwendung, sondern Trost; nicht Ver-
— 114 —
dammung, sondern Hilfe! Befreiung! Daß selbst das tiefste Harmagedon zu
ertragen ist, bringt das wunderbare Urteil des Hohen Richters aus Licht-Heilig!!
Diese Hilfe ist schon da, aber der Welt Kinder wollen sie nicht sehen. Darum
rief der Vater der Barmherzigkeit, der Ewig-Heilige UR, der Ewig-Einzige und
Wahrhaftige die Lichtkinder herbei, damit sie ihr Liebemaß unter Beweis stellen.
Leicht wäre es dem Höchsten, den Verirrten die Erkenntnis ins Herz zu
legen. Doch durch Seine Wiederkunft und glorreiche Erscheinung, durch das
Gericht, würde das Hineinlegen der Erkenntnis nicht ohne Macht und Kraft
geschehen können, weil ER in Seiner Pracht und Herrlichkeit schon auf dem
Plane ist. Es fällt dieser Teil der großen Erlösungsaufgabe darum Seinen erwählten
Kindern auf ihrem Erdenwege zu. — Wir aber, die zwei Stimmen aus dem
Reich, haben den Auftrag, euch Kindern den einzig-wahren Hinweis zur Durchführung
dieser Aufgabe zu offenbaren, wenige Worte, die euch nicht unbekannt
sind. Wohl müßt ihr den tiefstheiligen Sinn erst mehr und mehr verstehen lernen.
Die Worte aber lauten:
Liebet eure Feinde, segnet die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen.
Bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen; denn nur dann, wenn ihr dieses
Gebot erfüllt, seid ihr Kinder des VATERS im Himmel, in GOTT gebundene
Seelen, vom heiligen Geist erleuchtete Geister des PRIESTERS und vollkommene
Geschöpfe eures SCHÖPFERS. ER läßt regnen und die Sonne scheinen
über Gute und Böse; über euch, die ihr nach Licht-Heilig pilgert und über jene,
die die Barmherzigkeit einhüllen wird, daß sie nicht verloren sind. Wie euch
getan wird, so tuet allen andern!!
Befolget ihr aber das Gebot nur für die, so euch nahe stehen, wahrlich, der Lohn
bliebe nicht aus; doch viel vom Kreuzessegen! Denn auch die Bösen helfen sich
gegenseitig durch allerlei Vorteil und teilen den Raub. Was hättet ihr solchen
voraus? — Wer den Bösen nichts Böses, aber auch nichts Gutes tut, entbehrt des
ersten Lichts und dessen Segen! Das ist ein schweres Wort! — So handelt nicht
wie die Bösen, noch weniger wie die Lauen, sondern haltet das Gebot, auf daß
ihr vollkommen werdet, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.
Während der Endzeit müssen die Menschen des freien Willensgesetzes wegen
zuerst und unmittelbar durch Menschen gerufen und erweckt werden, damit die
UR vorbehaltenen gerecht gestellten Bedingungen ihr Werkrecht haben. Geführt
werden alle Lichtkinder, die sich dem heiligen CHRISTUS-WERK zur vollsten
Verfügung stellen, von Befehls-Engeln, die zum Dienst beigegeben sind. Die
Reichsfürsten halten nunmehr die Fackeln des heiligen Lichtes über diese letzte
Zeit.
Die vier Hochziele auf dem Heiligen Herd, — für die Welt noch verhüllt —
‚ werden denen offenbar, die eines guten Willens sind. Ihre Wurzeln ruhen in
der Geburt des Liebesohnes, in Seinem hochheiligen Kelchgebet, in Seiner die
gefallene Schöpfung allumfassenden Kreuzerlösung und in Seiner bevorstehen-
— 115 —
den Wiederkunft und glorreichen Erscheinung!10 Das vierte Ziel hat in sich abermals
vier allerwunderbarste Schöpfungsziele, die sich also offenbaren werden:
1. Der VATER als BARMHERZIGKEIT führt nach dem Gerichtsende alles
Verlorene wieder heim ins ewig-himmlische Vaterhaus;
2. GOTT in LIEBE und GEDULD schenkt dem sechsten Schöpfungstag die
herrlichste Vollendung, an der alle, die das Gebot der Mitopferbereitschaft
als wahre "Lampenträger" erfüllten, ersten Anteil haben. Sie stehen als
ENGEL am Heiligen Herd und werden mit den Ersten den Schöpfungs-
Abendsegen an die heimgeführten Kinder austeilen.
3. Der Hochpriester MELCHISEDEK in ERNST und WEISHEIT wird am siebenten
Tage der erhabenen UR-Ruhe den Feierdienst, das heilige Hochamt
halten und der Barmherzigkeit als Trägerin des Tages persönlich Dienst tun
zur höchsten Krönung.
4. Der SCHÖPFER wird durch WILLE und ORDNUNG die nächste Schöpfungswoche
schon am Ruhe-Feiertag auf das Erlösungswerk der UR-Liebe
und auf die Krönung desselben zu einer kaum faßbaren Herrlichkeit und
Erhabenheit begründen.
Dieses höchst Wunderbare hat der All-Heilige UR in jener unbegreiflichen URNacht
Seinem Mitternachtsquell entnommen, als das Werk des Wortes in das
der Tat überging, in jener Nacht ward alles Licht den Kindern geboren!
(Joh.1,14) Nun wird euch Irdischen verständlich sein, daß diese vier gewaltigen
Marksteine, Werke höchstgesegneter Nächte waren: der Nacht der Geburt; der
Nacht des Gebetsringens; der Nacht der Luziferbezwingung; und jener kommenden
Zeit, von der der All-Heilige verkündet: "ICH komme wie ein Dieb in der
Nacht." (1.Thess.5,2) Das ist nicht von ungefähr, das sind höchstvorbereitete
Tatwerke, einem allen Kindern unbekannten Sein entsprungen, aus heiligen URNächten
aufgestiegen! Was diese ungesehenen Werke einschließen, wird offenbar
an den von UR gesetzten Tagen, an denen Kinder die Erkenntnis schöpfen
und sehen! Wer kann — wer will es begreifen?! — —
Glaubet fest, daß jene, die die Offenbarung in ihren Herzen lebendig werden lassen,
den vier wundersamen Schöpfungszielen nicht ferne stehen, sondern an der
Segensfülle, an allem Gnadenlicht gerechten Anteil haben. Sie auch werden den
heiligen Sinn des Namen UR begreifen, werden im Geiste Licht-Heilig, die
Stadt der Kinder und Erlösten sehen, die heiligen Nächte samt dem verborgenen
Walten ahnend spüren. Wie aber über euch solch gewaltigstes Gnadenlicht herabströmt,
so sollt ihr auch der Armen und Verlassenen, der Seelen im Trübsalsfeuer
gedenken und das Gebot der höchsten Liebepredigt des Schöpfungstages,
der Predigt vom Berge reinhalten und danach tun.
Die vier Marksteine - Wo sind die Lügen dieser Welt?
Aus: "Vier Marksteine aus dem Erdleben Jesu": UG 11 Geburt, Gethsemane –Golgatha, UG 14
Gericht. (Urgemeinde Verlag)
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