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Betreff:
Stigmatisation – Wikipedia

Zitat-Ausschnitt aus obigem Link:

Begriffsgrundlage
In der Antike bezeichnete man mit στίγμα ein Mal oder eine Tätowierung, die als Schmuck oder Zeichen der Stammeszugehörigkeit dienten. Bei Tieren, Gefangenen und Sklaven kennzeichnete ein Stigma die Eigentumsverhältnisse. Sklaven konnten nach Flucht oder wegen anderer Vergehen mit Stigmata als Form der Brandmarkung bestraft werden. Im Kontext der griechischen Religion zeugten Stigmata von der Zugehörigkeit zu einem Tempeldienst und der Weihung ihres Trägers an eine bestimmte Gottheit.

Stigmatisation ist im Alten ebenso wie im Neuen Testament unbekannt.[2]
Positiv konnotiert ist in der Tora ein „Erinnerungsmal“ hebräisch טוֹטָפֹת ṭoṭafot, das an der Hand und am Kopf angebracht werden und an die Zugehörigkeit zum Judentum erinnern soll (Ex 13,16 EU). Dabei handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine Tätowierung, sondern um eine Art Schmuckstück, etwa als Stirnband, Anhänger, Diadem. Traditionelle jüdische Auslegung interpretiert ṭoṭafot als Tefillin.[3]
Für einen Toten soll man keine Einschnitte auf dem Körper anbringen und keine Zeichen einritzen lassen (Lev 19,28 EU).
Deuterojesaja prophezeite (Jes 44,5 EU), dass Menschen sich der Gemeinde Israels anschließen werden und das zum Ausdruck bringen, indem sie sich z. B. einen neuen Namen zulegen oder „Für JHWH“ auf ihre Hand schreiben, Claus Westermann kommentiert: „so wie in der Antike der Sklave den Namen seines Herrn in die Hand einritzte“.[4]
In eschatologischem Zusammenhang wird ein auf die Stirn geschriebener Buchstabe Taw von Ezechiel erwähnt (Ez 9,4 EU), in der Septuaginta ist allgemein von einem „Zeichen“ an der Stirn die Rede.[5] Die Johannesoffenbarung im Neuen Testament greift das Motiv auf (Offb 13,16-17 EU).

Paulus schrieb in seinem Brief an die Galater: „In Zukunft soll mir niemand Schwierigkeiten bereiten! Denn ich trage die Malzeichen (στίγματα stígmata) Jesu an meinem Leib.“ (Gal 6,17 ZB),
wobei unsicher ist, wie Paulus diese Bemerkung gemeint hat. Das maßgebliche Wörterbuch des neutestamentlichen Griechisch gibt für στίγμα die Wortbedeutungen „Brandmal, Malzeichen“ und erläutert Gal 6,17: „Paulus spielt wohl auf die Narben u. Wunden an, die er sich im Dienste Jesu zugezogen hat.“[6]
Einige Exegeten denken hier an eine Tätowierung, ein Eigentumszeichen, womit sich Paulus zum Sklaven Christi gemacht hätte. Diese Deutung wird aber vom Kontext nicht unterstützt. Vermutlich wurde Paulus bei der Missionsarbeit misshandelt; diese Verletzungen waren so schwer, dass er deshalb Rücksichtnahme erwartete. „Eine Gleichartigkeit mit den Todeswunden Jesu, mit der Annagelung und der Durchbohrung, ist indes nicht gemeint“, so der katholische Neutestamentler Udo Borse.[7]
Diese biblischen Texte entfalteten in der mittelalterlichen franziskanischen Passionsfrömmigkeit eine eigene Wirkungsgeschichte:
Die paulinische Erwähnung eines Malzeichens (Gal 6,17) und das aus der Johannesoffenbarung stammende Motiv eines Siegelabdrucks (Offb 13,16–17) führten zu der Vorstellung, die Haut des gemarterten Christus sei mit Wunden quasi tätowiert und wie ein Pergament mit einer heiligen Schrift beschrieben, „die der Gläubige in der imitatio Christi nachzubuchstabieren hat, um seine eigene Haut zu retten.“[8]


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