Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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17. Juli 1844 |
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 ie also beschenkten Diebe aber fielen auf ihre Angesichter nieder und schrieen förmlich:
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,,Solche Güte, solche Großmut, die ist Menschen nimmer eigen; nur die Götter, die nicht sterben, können Feinde noch belohnen!
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Wir verdienten hier die Strafe nur, da wir an euch, ihr hohen Götter, gar so arg gefrevelt haben!
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Doch ihr, statt uns wohlverdienterweis' zu strafen, gebt uns Lohn und Segen noch für unsre argen Taten!
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Seid ihr da nicht Götter? - Ja ihr seid der Himmel allerhöchste Herren ganz gewiß und sicher; denn das künden eure von uns Menschen nie geschauten Taten! -
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Darum Ehre, Lob und Preis sei euch von allen Menschen auf der Erde!
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Und der Fürsten Throne und all ihre Kronen sollen ewig beugen sich vor eurer großen Herrlichkeit!" -
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Hier erhoben sich die Diebe und gingen dann voll Dank und Ehrfurcht von dannen -
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und machten das dann in der ganzen Stadt ruchbar; und alle Bewohner bebten ob solcher Nähe der Götter und gingen verstohlen herum und getrauten sich vor lauter Ehrfurcht nicht zu arbeiten.
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Es kamen aber bald die Angesehenen der Stadt hinaus zum Joseph und fragten ihn, ob sich die Sache wohl also verhielte, wie da nun der Pöbel in der halbverbrannten Stadt herumschreie.
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Und der Joseph sprach: ,,Was da betrifft die gute Tat an ihnen, da ist ihr Geschrei richtig;
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denn also handelte mein Weib buchstäblich wahr an ihnen!
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Aber daß sie uns für Götter halten, das gibt euch - ihr Großen und Reichen, ein schlechtes Zeugnis;
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denn damit bezeichnet der arme Pöbel eure große Hartherzigkeit, indem er an euch nichts Götterähnliches erschaut!
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Tut desgleichen, was da tat mein Weib, und was da tut mein ganzes Haus, und der Pöbel wird bald aufhören, meines Hauses Einwohner für Götter zu halten!"
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Als die Großen und Reichen der Stadt solche sie sehr treffende Rede von Joseph vernommen hatten, da wurden sie sehr beschämt und zogen davon.
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Und sie waren überzeugt, daß der Joseph bloß ein überaus weiser und guter Mensch, aber dabei doch kein Gott sei.
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Von da an hatte dann das Haus Josephs Ruhe.
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Und seine Familie lebte dann noch ein halbes Jahr ungestört allhier und ward geachtet und hochgeschätzt von jedermann.
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Also tat auch das Kindlein in dieser Zeit keine Wunder mehr, und alles lebte hier ganz natürlich. Und der Jonatha aber war mehr beim Joseph als zu Hause; denn hier war für ihn ein seligstes Sein. - -
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