Gottes Neue Bibel

Der erste Brief des Johannes

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 2 -

1
Meine Kindlein! dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündiget. Aber wenn auch jemand gesündigt hat, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten,
2
und er ist die Sühne für unsere Sünden; nicht allein für die unsrigen, sondern auch für die der ganzen Welt.

Die Prüfung, ihn zu kennen

3
Und daraus ersehen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten.
4
Wer da sagt, er habe ihn erkannt, und seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und in ihm ist die Wahrheit nicht.
5
Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaft die Liebe Gottes vollkommen, und daran erkennen wir, dass wir in ihm sind.
6
Wer sagt, dass er in ihm bleibe, der muss, wie er gewandelt hat, ebenso auch selbst wandeln.
7
Geliebte! nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, welche ihr gehört habt.
8
Wiederum schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist, sowohl bei ihm als bei euch, denn die Finsternis ist vergangen und das wahre Licht leuchtet schon.
9
Wer da sagt, er sei im Lichte, und hasst seinen Bruder, der ist in der Finsternis bis zur Stunde.
10
Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Lichte, und in ihm ist kein Anstoß.
11
Wer aber seinen Bruder hasset, ist in der Finsternis, und wandelt in der Finsternis, und weiß nicht, wohin er geht, denn die Finsternis hat seine Augen geblendet.

Ihr geistlicher Zustand

12
Ich schreibe euch, Kinder! da euch ja die Sünden vergeben werden um seines Namens willen.
13
Ich schreibe euch Väter! weil ihr ja den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch Jünglinge! weil ihr den Bösen überwunden habet.
14
Ich schreibe euch, Kindlein! weil ihr ja den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch, Jünglinge! weil ihr stark seid, und das Wort Gottes in euch bleibt, und ihr den Argen überwunden habt.

Liebt nicht die Welt

15
Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.
16
Denn alles, was in der Welt ist, ist Fleischeslust, Augenlust und Hoffart des Lebens, was nicht vom Vater, sondern von der Welt ist.
17
Und die Welt vergeht samt ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.

Die Täuschungen der letzten Stunde

18
Kindlein! es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen erschienen, woraus wir erkennen, dass es die letzte Stunde ist.
19
Von uns sind sie ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so würden sie doch bei uns geblieben sein; allein es sollte an ihnen offenbar werden, dass nicht alle von uns sind.
20
Doch ihr habt die Salbung vom Heiligen und wisset alles.
21
Ich schreibe euch nicht, weil ihr die Wahrheit nicht wüsstet, sondern weil ihr sie wisset, und weil keine Lüge aus der Wahrheit kommt.
22
Wer anders ist der Lügner als der, welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, welcher den Vater und den Sohn leugnet.
23
Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.

Lasst die Wahrheit in euch wohnen

24
Ihr – was ihr von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohne und in dem Vater bleiben.
25
Und das ist die Verheißung, welche er uns gegeben hat, das ewige Leben.
26
Dieses habe ich euch über jene geschrieben, welche euch verführen wollen.
27
Was euch betrifft, so bleibe die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, in euch, und ihr habt nicht nötig, dass jemand euch belehre; sondern so, wie euch seine Salbung über alles belehrt, so ist es auch wahr und ist keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibet in ihm.

Die Kinder Gottes

28
Und nun, Kindlein! bleibet in ihm, damit wir, wenn er erscheinen wird, Zuversicht haben, und nicht mit Scham von ihm weichen müssen bei seiner Ankunft.
29
Wenn ihr wisset, dass er gerecht ist, so erkennet auch, dass ein jeder, der Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist.