Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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2. November 1843 |
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 er Maronius aber sagte darauf zum Cyrenius: ,,Consulische Kaiserliche Hoheit! Wie wohl solle ich nun noch ein staatsverdächtiger Anhänger des Herodes sein?
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Denn ich erkenne es ja nun, daß dieser Wüterich nach der Alleinherrschaft von Asien strebt!
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Sollte ich ihm dazu etwa behilflich sein? - Wie wäre da solches möglich? - Mit der Handvoll Jerusalemer könnte sich Herodes höchstens über die Kinder der Juden wagen!
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Und diese Gewalttat hat ihm schon eine solche Schlappe beigebracht, daß er ein ähnliches Unternehmen für alle Zeiten der Zeiten unterlassen wird!
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Ich aber war ja ohnehin ein Werkzeug der Not und mußte handeln nach dem Willen dieses Wüterichs, weil er mir mit Rom drohte!
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Da ich aber nun von dir aus ganz klar weiß, wie die Sachen stehen, und zudem auch keine Macht in meinen Händen habe und auch keine mehr haben will,
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sehe ich fürwahr nicht ein, wie und auf welche Art ich noch ein staatsgefährlicher Mensch sein sollte?!
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Behalte du mich bei dir als ewige Geisel meiner Treue für Rom, und du machst mich glücklicher, als so du mich wieder zum Landpfleger von Palästina und Judäa machst!"
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Diese Worte sprach der Maronius ganz ernstlich, und war seiner Rede keine Zweideutigkeit zu entnehmen.
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Darum sprach Cyrenius zu ihm: ,,Gut, mein Bruder, ich will dir glauben, was du geredet hast; denn ich habe in deinen Worten nun viel Ernst gefunden!
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Aber eines geht mir zur vollsten Bekräftigung der Wahrheit deiner Worte noch ab, und das ist das Urteil jenes weisen Mannes, dessen ich dir schon in Tyrus erwähnt hatte.
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Und siehe, dieser Mann, dieses Orakel aller Orakel, steht vor uns hier!
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Dieser Mann hat dich bis in die innerste Gedankenregung durchschaut; darum wollen wir nun ihn fragen, was er von dir hält!
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Und dir solle nach seinem Ausspruche geschehen! Setzt er dich wieder zum Landpfleger in Jerusalem ein, so bist du heute noch zum Landpfleger von Jerusalem ernannt;
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tut er aber das aus höchst weisen und guten Gründen nicht, so bleibst du meine Geisel!"
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Hier wurde darum Joseph gefragt, und er sprach: ,,Edelster Freund Cyrenius! Von mir aus ist Maronius nun rein, und du kannst ihm wieder seine Stelle geben ohne Bedenken!
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Wir aber stehen in der Hand des allmächtigen, ewigen Gottes; welche Macht solle sich da gegen uns auflehnen können?"
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Hier hob Cyrenius seine Hand auf und sprach: ,,So schwöre ich denn auch dir, Maronius Pilla, beim lebendigen Gotte dieses Weisen, daß du von nun an wieder Landpfleger von Jerusalem bist!"
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Maronius aber sprach: ,,Gebe dies Amt einem anderen, und behalte mich als deinen Freund bei dir; denn das macht mich glücklicher!"
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Und der Cyrenius sprach: ,,So sei denn mein Amtsgefährte, solange Herodes leben wird, und dann erst Oberpfleger vom ganzen Judenlande!" - Und der Maronius nahm diesen Antrag dankbar an.
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