Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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5. Juli 1844 |
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 arauf ging der Joseph hin zum Cyrenius und segnete ihn samt seinem ganzen Hause.
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Desgleichen auch ging die Maria hin und segnete die Tullia und deren Gefährtinnen.
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Und Joseph sprach dann zum Cyrenius: ,,Bruder, mit dieser meiner Segnung drücke ich dir auch den Wunsch meines Herzens aus, der darin besteht:
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Lasse du mir die fünf Mägdlein ganz, auf daß sie an mir vollkommen ihren Vater haben sollen!
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Denn du wirst ohnehin noch eigene Kinder bekommen, die sich in der späteren Zeit mit diesen hart vertragen würden.
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Bei mir aber wird darob nie eine Disharmonie entstehen; den Grund kennst du nun so gut als ich."
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Und der Cyrenius willfahrte gerne des Josephs Wunsch und übergab ihm die fünf Mägdlein völlig zu eigen, worüber der Joseph eine große Freude hatte;
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denn er hatte die Mägdlein lieb, weil sie so gelehrig und sehr folgsam waren, und waren von gutem Wuchse und von einer lieblichen Gestalt.
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Als dieses abgemacht war, da umarmte der Cyrenius den Joseph und sprach:
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,,Bruder, so es des Herrn Wille sein wird, da hoffe ich dich bald wiederzusehen."
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Und das Kindlein, das da neben dem Joseph stand, sprach: ,,Amen sage Ich! - So hier nicht, so doch in Meinem Reiche!
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Denn Ich sage dir, lange werden wir uns nicht mehr in diesem Lande aufhalten, weil wir schon zu bekannt sind.
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So wir aber ausziehen werden, dann werden wir uns in eine Verborgenheit zurückziehen, auf daß da kein Mensch gerichtet werde.
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Jedoch - wir in der Liebe eins Gewordene werden uns allzeit gegenwärtig sein, im Geiste ewig!
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Wo dein Schatz sein wird, da wirst auch du sein mit deinem Herzen, in dem der Hauptschatz wohnet.
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Bin Ich dir ein köstlicher Schatz geworden in deinem Herzen, - wahrlich, so sollst du Meiner ewig nimmer ledig werden;
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denn da Ich wohne in der Liebe, da bin Ich eigentlichst zu Hause und ziehe ewig nimmer aus - aus solcher Wohnstätte!
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Lasse Mich daher fortwährend wohnen in deinem Herzen, und Ich werde für dich in keiner Verborgenheit wohnen!
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Denn nur die Liebe allein kann Meine Gegenwart ertragen, wie ein Feuer das andere!
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Alles aber, was nicht Feuer ist, das wird vom Feuer zerstört und verzehrt.
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Darum auch ziehe Ich Mich vor der Welt zurück, auf daß sie Mein Feuer nicht ergreife und zerstöre!
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Frage aber ja nie: ,Herr! wo bist Du?` - Da werde Ich dir nicht sagen: ,Hier bin Ich!` -
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sondern frage sorgfältig dein Herz, ob es Mich liebt, und Ich werde in deinem Herzen, das Mich liebt, zu dir rufen:
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,Hier bin Ich zu Hause in aller Fülle Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung!`
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Nun besteige getrost dein Schiff, und guter Wind solle dich nach Tyrus tragen - Amen." -
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Hier empfahl sich der Statthalter Cyrenius zum letzten Male bei Joseph in Ägypten und bestieg sein Schiff.
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Und sobald kam ein guter Wind und eilte mit dem Schiffe davon.
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Joseph aber begab sich darauf mit seiner Familie in das Haus des Jonatha und verblieb diese Nacht bei ihm.
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